Dienstag, 17. Mai 2011

Die verstrickte Dienstagsfrage


Diese Frage ist interessant, denn heute fragt das Wollschaf:
An alle, die sich hobbymäßig dem spannenden Experiment des Wollefärbens widmen. Wie mischt Ihr Eure Farben (speziell Ostereierfarben) – habt Ihr Rezepte ausgetüftelt, macht Ihr eher "kwk" (kommt, wie’s kommt), mischt Ihr die vorher angerührten Farben oder schmeißt Ihr die Pillen oder Päppchen zusammen, um zu sehen, was dann rauskommt, in der Hoffnung, es wird was Brauchbares? Setzt ihr die Grundfarben nach den Angaben auf der Packung an oder eher konzentrierter? Was war bisher Eure gelungenste Mischung?
Und zum Schluss: Was bewegt Euch in erster Linie zur Färberei – eher der Spaß am kreativen Gepansche – also der Weg als Ziel, oder die Absicht, ein bestimmtes Projekt in einer ganz bestimmten selbstgemachten Farbigkeit zu stricken?
Vielen Dank an Froggie für die heutige Frage!
Ha! Ich färbe ja ganz gerne meine Wolle selbst, ich liebe handgefärbte Wolle! Für mich ist das Wollefärben etwas, das ganz ohne Konzept funktioniert. Der Griff zu den Farben geschieht ganz automatisch und meist spiegelt die Färbung meine aktuelle Laune wieder. Rezepte? Wozu?! Da ich mich ja nie im Leben an ein Rezept halten kann (es geht eh schief, wenn ich es tatsächlich mal versuche! Und wie!) weil mir immer eine Verbesserung oder eine weitere Idee dazu einfällt, weil ich zu schusselig bin und etwas überlese, mache ich es mit dem Färben eben so wie mit allem anderen auch: Ich mache einfach. Und bis jetzt hat das auch immer prima geklappt, ich war immer von den Ergebnissen begeistert.
Am liebsten habe ich ja besonders knallige und intensive Farben, deswegen nehme ich lieber mehr Farbpulver als zu wenig. Ich liebe spontane Reaktionen: Was passiert, wenn ich auf den grasgrün gefärbten Strang Wolle jetzt noch etwas Pink dazu gebe? Ich versuche aber auch, eine spezielle Färbung zu erreichen: Pinkfarbene Tupfen auf grasgrüner Wolle. Ich mag gerne Themenfärbungen: Thema Wasser, Neptun, Meerjungfrauen, Nixen - weil mir das gerade beim Schwimmen im Freibad eingefallen ist. Seit neuestem versuche ich auch Färbungen zu erreichen, die nicht mit scheckigen Socken enden, sondern schöne Farbübergänge ergeben, Ton in Ton... 
Ich würde sagen, für mich ist der Weg genauso das Ziel wie das Ziel selbst. Ich mag das kreative Gepansche, bei dem man manchmal gar nicht so recht weiss, was herauskommt. Aber auch das Ergebnis selbst ist für mich wichtig. 
In den letzten Tagen war ich wirklich fleissig - im Garten! Aber auch mein Tuch ist fertig, nur noch immer nicht gespannt (morgen, morgen will ich das machen!!!) und somit noch keine Fotos. An meiner Häkeljacke habe ich auch ganz viel gearbeitet, ich hatte den Schalkragen fast fertig, als ich merkte, dass das ganze Teil viel zu rüschig ist und einfach keine Form hat. Also wurde der Froschprinz geküsst und gefroggt und geribbelt, was das Zeug hielt. 4 Musterwiederholungen, was knapp 200 g Wolle entspricht habe ich geribbelt. Das kommt davon, wenn man sich an Anleitungen hält! Das kann bei mir einfach nicht funktionieren! Da mir die Jacke am Rücken zu kurz erschien, habe ich einfach da mit dem Muschelmuster angefangen, einige Wiederholungen in Reihe nur nach unten gehäkelt, bevor ich dann die 4 Wiederholungen für den Schalkragen gearbeitet habe. Ausserdem habe ich viel weniger Mustersätze insgesamt gemacht, jetzt sieht das Teil gut aus, sitzt prima und die Ärmel sind auch eingesetzt. Es fehlt nur noch ein passender Knopf!

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